Wohnen St. Florian
Wohnen in und um historische Gebäude
Insgesamt 26 Bewohner*innen mit Beeinträchtigung werden in St. Florian von Mitarbeiter*innen der Lebenshilfe Oberösterreich betreut. In der Gemeinde Sankt Florian mit dem imposanten gleichnamigen Stift ist die Lebenshilfe durch den von der Werkstätte betriebenen Florianer Laden bekannt und es bieten sich zahlreiche Freizeitmöglichkeiten, die von den Bewohner*innen der Lebenshilfe gerne genutzt werden.
Direkt an die Johanniskirche angeschlossen befindet sich das denkmalgeschützte ehemalige Bürgerspital von St. Florian, in der eine Wohngruppe der Lebenshilfe untergebracht ist. Unweit davon steht der 2015 bezogene Neubau, der im selben Gebäude wie die Lebenshilfe-Werkstätte untergebracht ist. 2011 wurden von der Lebenshilfe weitere Wohnungen in einem Mehrparteienhaus bezogen.
Das Wohnangebot in St. Florian
Tür an Tür mit der Lebenshilfe-Werkstätte
Die Lage des vollbetreuten Wohnhauses im selben Gebäude wie die Lebenshilfe-Werkstätte hat für viele der neun Bewohner*innen den Vorteil eines kurzen Arbeitsweges. Es werden aber auch zwei Seniorengruppen mit Tagesbetreuung geführt. Der großzügige Garten, den sich die Bewohner*innen mit den Beschäftigten der Lebenshilfe-Werkstätte teilen, bietet nicht nur Kontaktmöglichkeiten, sondern auch Liege- und Sitzmöglichkeiten für Ruhepausen. Eine große Weide spendet Schatten und untermalt das Beisammensein mit einem angenehmen Rauschen. Direkt im Garten spendet die Johannisquelle den Bewohner*innen zwischendurch Erfrischung. Gerne wird von den Bewohner*innen Wasser vom Brunnen geholt.
Im denkmalgeschützten Gebäude untergebracht
Sechs vollbetreute Bewohner*innen wohnen im ehemaligen Bürgerspital von St. Florian, das unter Denkmalschutz steht. Dieses Gebäude beherbergt auch die Johanniskirche. Die Johanniskirche dient als Ort der Begegnung und ist ein schöner Rahmen für kirchliche Feierlichkeiten. Ein Aufzug bringt die Bewohner*innen vom Wohnbereich in den oben beschriebenen Garten, der auch von der Werkstätte genutzt wird.
Voll- und teilbetreut in einem Mehrparteienhaus
In einem Mehrparteienhaus mit Gemeinschaftsgarten am Ortsanfang von St. Florian wohnen elf Bewohner*innen der Lebenshilfe. Im Erdgeschoss wohnen sieben Bewohner*innen vollbetreut, darüber befindet sich das teilbetreute Wohnen im ersten Stock, das sich auf zwei kleine Wohnungen mit je einem Balkon erstreckt. Hier wohnen zwei Frauen und zwei Männer jeweils in einer Wohnung. Das Wohnhaus liegt nur fünf Gehminuten von den anderen Wohngruppe und der Werkstätte entfernt, zum Stadtplatz sind es 15.
Das zeichnet das Wohnen St. Florian aus
Einen hohen Stellenwert hat die Einzelförderung jedes*r Bewohner*in. Bei Freizeitveranstaltungen, beim Erstellen des wöchentlichen Speiseplanes etc. werden die Wünsche und Bedürfnisse der Bewohner*innen stets so gut es geht miteinbezogen, denn Selbstbestimmung ist ein wichtiger Teil des Zusammenlebens. Obwohl die Interessen der Bewohner*innen sehr verschieden sind, wird immer ein Konsens geschaffen. Gerade während der herausfordernden Corona-Pandemie wurde viel Zeit in die Wohnraumerneuerung gesteckt und die Bedürfnisse der Bewohner*innen sind im Projekt „Lebensqualität schaffen“ eingeflossen. Hier wurde schon vieles erreicht und das Projekt wird noch weiter fortgesetzt.
In St. Florian wird viel Wert auf Inklusion gelegt. Dies wird auch durch die zentrale Lage der Lebenshilfe begünstigt. In unmittelbarer Nähe befindet sich die NMS St. Florian mit Sportplatz, der großzügige Kinderspielplatz und der Outdoor Fitnessparcours der Gemeinde. Der Marktplatz von St. Florian mit dem Florianer Laden der Lebenshilfe OÖ, Banken, Café, Bäckerei, Pizzeria, Restaurants, Gärtnerei Sandner und dem historischen Stift St. Florian ist in nur wenigen Gehminuten erreichbar. Einige der Bewohner*innen nutzen diese Nähe gerne, um sich in der Früh frische Weckerl vom Bäcker zu holen oder am Nachmittag im Café Baumberger („Baumi“) Kaffee und Mehlspeisen zu genießen. Ein schattiger Spaziergang entlang des Baches „Ipf“ ist für die mobileren Bewohner*innen auch möglich. Auch das Freibad direkt im Gemeindegebiet von St. Florian wird gerne besucht. Die Lebenshilfe ist mittlerweile ein wichtiger Teil der Gemeinde Sankt Florian. Die Bewohner*innen sind überall herzlich willkommen und aus Sankt Florian nicht mehr wegzudenken.
Pichlingersee und Ausee sind beliebte Ausflugsziele zum Baden und Spazieren und in nur wenigen Autominuten erreichbar. In Asten wird gerne das seit einigen Jahren bestehende Einkaufszentrum "Fun Park“ von den Bewohner*innen besucht, dort wird gerne geshoppt oder Kaffee getrunken. Auch Ausflüge nach Enns, Gmunden, Gut Aiderbichl und in die nähere Umgebung finden öfters statt und kleinere Ausfahrten zu Seen, Restaurants und Cafés in Oberösterreich, um das Spazieren und die Schönheit der Natur zu genießen, sind beliebt. Jährlich wird auch ein gemeinsamer Urlaub organisiert – der Klopeinersee ist dafür ein beliebtes Urlaubsziel geworden.
Bei Schlechtwetter gib's ebenfalls vielfältige Beschäftigungsmöglichkeiten, wie etwa Brettspiele, saisonales Basteln, Malen, Handarbeiten oder auch die Mithilfe bei der Zubereitung von Mahlzeiten.
Besonders stolz ist der Wohnverbund St. Florian auf die Reiter*innen, die bei Special Olympics Bewerben schon zahlreiche Medaillen gewonnen habe. Alle zwei Wochen fahren sie zum Reitstall in Mauthausen, um zu trainieren.
Das Expert*innenteam vor Ort
Das Team des Wohnverbundes St. Florian besteht aus 29 Mitarbeiter*innen (elf davon im Mehrparteienhaus), die sich mit großem Einsatz und Freude um die Bewohner*innen kümmern. Neben den Mitarbeiter*innen, die in der Begleitung der Bewohner*innen tätig sind, gibt es aktuell drei Springer*innen, drei Zivildiener und zwei Praktikant*innen. Auch die Wohnhausleitung, eine Büroangestellte und eine Reinigungskraft zählt das Team.
Ein Großteil der Mitarbeiter*innen kann die Ausbildung Fachsozialbetreuer*in Behindertenbegleitung vorweisen, drei Mitarbeiter*innen befinden ich in Ausbildung und auch zwei Quereinsteiger*innen finden sich im Team. Darüber hinaus findet sich eine diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin sowie vier Pflegefachassistent*innen im Team. Der extrem gute Zusammenhalt zeigt sich vor allem in Krisensituationen: „Wenn es um die Bewohner*innen geht, ziehen alle an einem Strang“, lobt Micha Reisenberger die Haltung seiner Mitarbeiter*innen.
Zusätzlich wird das Team von freiwilligen Mitarbeiter*innen unterstützt, um ein Zuhause zu schaffen, in dem sich die Bewohner*innen wohl fühlen. „Die Bedürfnisse und Wünsche unserer Bewohner*innen stehen bei unserem Team ganz oben auf der Agenda“, sagt Wohnhausleiter Micha Reisenberger. „Natürlich ist es nicht immer möglich, alle umzusetzen. Falls ein solcher Fall eintritt, wird gemeinsam mit der*dem Bewohner*in eine Lösung erarbeitet und diese umgesetzt.“
Anliegen und Schwerpunkte für die Zukunft
„Unser Team ist dazu da, um die Bewohner*innen zu unterstützen und nicht, um ihnen alles abzunehmen“, erklärt Micha Reisenberger. Deshalb ist das erklärte Zukunftsziel des Teams des Wohnverbundes St. Florian, die Bewohner*innen weiterhin zu fördern und auch zu fordern. Damit den Bewohner*innen ein selbstbestimmtes Leben ermöglicht wird, will das Team sie auch in Zukunft dazu motivieren, sich fit zu halten und dazu ermutigen, die Grenzen ihrer Möglichkeiten immer mehr auszudehnen.
Die Special Olympics Teilnehmer*innen aus St. Florian trainieren weiterhin fleißig reiten und blicken bereits erwartungsvoll den Special Olympics Bewerben in den nächsten Jahren entgegen.