Wohnen Vöcklabruck 2
Wo Visionen über mehr Selbstständigkeit der Bewohner*innen Wirklichkeit werden
Im Wohnen Vöcklabruck 2 leben 13 Bewohner*innen aufgeteilt auf zwei Wohngruppen. Die vollbetreute Wohngruppe in der Anzengruberstraße bietet fünf, die Wohngruppe in der Dürnauerstraße acht vollbetreute Wohnplätze. Ein engagiertes Team findet immer wieder neue Wege, die Selbstständigkeit der Bewohner*innen noch weiter zu unterstützen. Vom Wegetraining über Unterstützer Kommunikation bis hin zum Wechsel von einer vollbetreuten in eine teilbetreute Wohnform.
Das Wohnangebot im Wohnen Vöcklabruck 2
Wohnen im adaptierten Familienhaus
1998 wurde das einstige Elternhaus der Geschwister Pamminger nach dem Tod der Eltern der Lebenshilfe auf Leibrente übergeben und adaptiert. Noch heute ist das ehemalige Einfamilienhaus in Vöcklabruck als „Pammingerhaus“ bekannt. Das kleine, feine Haus mit einem sehr schönen Garten liegt eingebettet in einem Siedlungsgebiet im Ortsteil Dürnau. Vier Frauen und ein Mann haben dort ihr Zuhause. Die anfangs teilbetreut geführte Wohngruppe wurde 2011 aufgrund des steigenden Unterstützungsbedarfs der Bewohner*innen auf eine vollbetreute Wohnform umgestellt. Seit 2013 werden die Senior*innen auch tagsüber in der Wohngruppe begleitet.
Die Größe und auch die Lage der Wohngruppe bieten den Bewohner *innen eine sehr familiäre Struktur. Mit dem City Bus, welcher direkt vor dem Haus hält, gelangt man barrierefrei in die Stadt, ins Einkaufscentrum oder auch zum Krankenhaus. Der Bus wird von einzelnen Bewohner*innen gerne genutzt und ermöglicht ihnen so ein selbständiges „shoppen“ und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben.
Mit der Landesleitung im selben Gebäude
Die 2014 sanierte Wohngruppe in der Dürnauerstraße zeichnet sich durch ein helles, freundliches Raumkonzept sowie großzügige Bewohnerzimmer mit angeschlossenem Balkon aus. Seit 2019 verfügt die Wohngruppe über ein barrierefreies Pflegebad. Die vollbetreute Wohngruppe besteht aus sechs Männern und zwei Frauen.
Das zeichnet das Wohnen Vöcklabruck 2 aus
Den Menschen so nehmen und wertschätzen wie er ist und ihn in der Betreuung da abholen, wo er gerade mit seinen Fähigkeiten und Bedürfnissen steht. Miteinander statt übereinander reden. Das alles sind gelebte Werte des Teams des Wohnverbundes Vöcklabruck 2.
Die Mitarbeiter*innen legen sehr großen Wert darauf, die Selbstständigkeit und die Ressourcen der Bewohner*innen zu fördern und zu bewahren. Einer Bewohnerin konnte im letzten Jahr etwa der Wunsch ermöglicht werden, alleine einkaufen zu gehen. Der Weg wurde mit ihr eintrainiert und geübt. Angepasst an die individuellen Fähigkeiten werden die Bewohner*innen auch in Haushaltsaufgaben eingebunden. Im Bereich der Freizeitplanung wird darauf geachtet, dass die Bewohner*innen ihre persönlichen Wünsche in Kleingruppen oder Einzelbetreuung verwirklichen können. Gemeinsame Ausflüge sorgen für Abwechslung und Zusammenhalt. Die Einzelbegleitung ist ein sehr wichtiger Bestandteil für das Team und der Bewohner*innen. Freiwillig Aktive sind vor allem für die Bewohner*innen ein wichtiger Bestandteil. Bewohner Ernst Meissner pilgert rund vier Mal im Jahr und hat in Etappen einen Teil des Jakosweges von Oberösterreich nach Salzburg gemeistert.
Jeden Montag bzw. jeden Donnerstag findet eine Hausbesprechung statt, bei der Anliegen der Bewohner*innen, Erledigungen, Freizeitgestaltung und der Essensplan für die kommende Woche miteinander besprochen werden. Jede*r wird ermutigt, sich einzubringen. Mit Essenkarten werden die Bewohner*innen unterstützt.
Die Mitarbeiter*innen unterstützen die Bewohner*innen dabei, ihre Freund*innen und Verwandten zu besuchen, wenn dies gewünscht wird. Dem Team ist eine konstruktive Zusammenarbeit mit den Angehörigen und Bezugspersonen wichtig.
Verschiede Therapieangebote, wie Physiotherapie, Ergotherapie, Heilmassagen und Fußpflege, können direkt im Wohnhaus wahrgenommen werden. Daneben werden auch externe Therapiefahrten angeboten und organisiert. Die Bewohner*innen können Motoi-Therapie und Psychotherapie in Anspruch nehmen und einige besuchen seit vielen Jahren einen Musikworkshop. Die von Judith Asamer geleitete Musikgruppe „Echt Gschmoh“ trifft sich regelmäßig zum gemeinsamen Singen, Gesangstalente können ihre Freude am Musizieren bei den Auftritten in Gottesdiensten und bei Festen weitergeben.
Das Expert*innenteam vor Ort
Das vielfältige Team bestehend aus 22 Mitarbeiter*innen, zeichnet sich durch die Mitgestaltung von Prozessen, an der Orientierung der Bewohnerarbeit und in der Flexibilität aus. Die Bewohner*innen werden von Pflegeassistent*innen, Sozialfachbetreuer*innen und Behinderten- sowie Altenarbeit begleitet. Quereinsteiger*innen machen das Team komplett. Eine Büroangestellte sowie zwei Reinigungskräfte leisten ebenfalls einen wertvollen Beitrag. Die Mitarbeiter*innen tauschen regelmäßig ihr Wissen aus, um eine bestmögliche Begleitung zu gewährleisten. Unterstützend stehen dem Team ein Visitenarzt, Fachärzte, Therapeuten und ehrenamtliche Mitarbeiter*innen zur Verfügung.
Eine sehr wichtige Rolle nehmen auch die Zivildiener ein, welche die Wohngruppen tatkräftig unterstützen. Praktikant*innen sind jederzeit herzlich willkommen und haben auch eine gute Chance auf eine spätere langfristige Anstellung.
„Das Team hat immer wieder neue Visionen, die der Selbstständigkeit der Bewohner*innen zugutekommen“, lobt Andreas Zeininger sein Team. Der Fokus ist dabei immer auf die Bewohner*innen gerichtet. Beispiele dafür sind das bereits angesprochene Wegtraining sowie ein Training für den Wechel einer Bewohnerin von der vollbetreuten in die teilbetreute Wohnform. Dazu Andreas Zeininger: "Der Wechsel war ein großartiges Beispiel dafür, wie gut die Einrichtungen der Lebenshilfe vernetzt sind und was alles möglich ist, wenn alle Beteiligte ein Ziel fokussieren. Ein großes Lob an alle!"
Wer sich in seiner beruflichen Laufbahn noch nicht ganz sicher ist, hat die Möglichkeit sich die Wohngruppen an einem Schnuppertag anzusehen und kennenzulernen. „Ich erinnere mich noch gut daran, als ich 2007 als Zivildiener in der Lebenshilfe in der Werkstätte Mondsee erste Kontakte knüpfte und die Lebensfreude und Zufriedenheit der Beschäftigten sah. Seither bin ich im Sozialbereich tätig und mittlerweile seit zwölf Jahren bei der Lebenshilfe OÖ beschäftigt“, sagt Wohnhausleiter Andreas Zeininger.