Wohnen Braunau am Inn
Standortübergreifender Zusammenhalt in Zentrumsnähe
Die Lebenshilfe bietet in Braunau am Inn drei Wohnstandorte und alle sind sie nur wenige Gehminuten vom Stadtplatz entfernt. Die räumliche Trennung hält das Wohnen Braunau nicht davon ab, sich zu vernetzen und zusammenzuarbeiten – sei es bei gemeinsamen Ausflügen und Freizeitaktivitäten, stockwerkübergreifend oder auch wohnortübergreifend. Die insgesamt 32 Bewohner*innen wohnen in einem vollbetreuten Wohnhaus bzw. in zwei teilbetreuten Wohngruppen. Durch die zentrale Lage beider teilbetreuten Wohngruppen können die Bewohner*innen die meisten Geschäfte und Freizeiteinrichtungen selbstständig erreichen.
Das Wohnangebot in Braunau
Hier trifft man sich zu sportlichen Aktivitäten im Keller
Das vollbetreute Wohnhaus in der Jubiläumsstraße beherbergt 22 Bewohner*innen, die sich nach den einzelnen Stockwerken in drei Gruppen aufteilen. Jede Gruppe hat einen Gruppenverantwortlichen, die bzw. der sowohl für die Bewohner*innen als auch für die Mitarbeiter*innen Ansprechperson bei agogischen und administrativen Angelegenheiten ist. Drei Bewohner*innen werden in der Seniorengruppe begleitet.
Freizeitgestaltungen werdengruppenübergreifend geplant, aber auch zu alltäglichen sportlichen Betätigungen trifft man sich – nämlich im Keller, wo ein Fitnessraum, ein Tischfußballtisch, ein Tischtennistisch und ein Liegerad gerne genutzt werden. Bei Schönwetter wird jedoch lieber der große gemeinsame Garten für Aktivitäten genutzt, wo man nicht nur gemütlich einen Kaffee trinken oder grillen kann, sondern auch eine Schaukel und ein Trampolin gerne genutzt werden. Wollen die Bewohner*innen außerhalb des Wohnhauses ihre Freizeit verbringen, so ist der Weg nicht weit, um die wichtigsten Geschäfte per Pedes zu erreichen, am Stadtplatz zu bummeln oder ein kaltes oder warmes Getränk im gegenüberliegenden Café zu trinken.
Zu einer Familie zusammengewachsen
Sechs Bewohner*innen wohnen seit 2004 in der teilbetreuten Wohngruppe im „Kolpinghaus“ und sind mittlerweile ein eingespieltes Team. Nur abends sind Mitarbeiter*innen der Lebenshilfe vor Ort, nachts und morgens sind Selbstständigkeit und gegenseitige Unterstützung gefragt. Jede*r Bewohner*in verfügt über ein eigenes Zimmer, die zwei Sanitäranlagen teilen sich die weiblichen und die männlichen Bewohner*innen.
Durch technische Raffinessen unterstützt
Im Jänner 2019 ging eine weitere teilbetreute Wohngruppe in Betrieb, die mit einer „Smart Home Technologie“ ausgestattet ist und die vier Bewohner*innen dadurch bei einem möglichst selbstbestimmten Leben unterstützen soll. In den betreuungsfreien Nächten und Morgenden sind die Bewohner*innen der teilbetreuten Wohngruppe auf sich alleine gestellt, werden aber durch die vernetzte Technik der Wohnungen unterstützt: So wird etwa eine Nachtbeleuchtung aktiviert, sobald die Bewohner*innen ihre Füße aus dem Bett am Boden abstellen und begleitet sie mit gedimmten Licht auf den Weg aufs WC. Wird der Wohnungsschlüssel abgezogen, schalten sich die Stromquellen im Zimmer aus. Bei Rauchentwicklung oder Wassereinbruch wird ein Alarm ausgelöst und auch das vollbetreute Wohnhaus benachrichtigt, welches die Bewohner*innen auch mit ihren Smartphones erreichen können.
Auf Unterstützung in dringenden Fällen können die teilbetreuten Bewohner*innen von den Mitarbeiter*innen der nahegelegenen Wohngruppe zählen – in vielen Fällen ermöglicht die Technik auch deren kurze Hilfestellung aus der Entfernung. So etwa, wenn ein*e Bewohner*in den sogenannten I-Button vergessen hat, der unter anderem als Schlüssel dient. Mittels App des Notrufhandys kann der*die Mitarbeiter*in die entsprechende Wohnungstür aus der Ferne öffnen. "Die Bewohner*innen lernen, das Handy nicht nur zum Telefonieren zu benützen und werden auch im Umgang mit dem Tablet immer routinierter. Sie lernen, die Technik für sich zu nutzen und entwickeln sich immer weiter", erklärt Eva Grahamer, Leiterin Wohnen Braunau.
Die vier Bewohner*innen der teilbetreuten Wohngruppe gehören unterschiedlicher Altersgruppen an, werden aber durch die Tatsache vereint, dass sie alle das erste Mal von zu Hause ausgezogen sind. Die privaten Wohneinheiten mit geräumigen Zimmer und barrierefreien Badezimmer sind durch einen gemeinsamen Gang verbunden, der zu einem Gemeinschaftsraum inkl. Küche führt.
Das zeichnet das Wohnen Braunau aus
Bei der Freizeitgestaltung wird darauf Wert gelegt, den individuellen Bedürfnissen der einzelnen Bewohner*innen, aber auch der Gruppe gerecht zu werden. Ruhezeiten und Aktivitäten sollen daher im gleichen Maße möglich sein. Als körperliche Aktivität wird Stocksport angeboten, wo bei Special Olympics-Bewerben schon viele Medaillen gewonnen werden konnten. Gruppenübergreifend gibt es auch ein vielfältiges Urlaubsangebot wie beispielsweise Thermenwoche oder Hüttenwochenende.
Die Bewohner*innen nehmen natürlich auch am öffentlichen Leben in Braunau teil. Sie besuchen Konzerte, gehen ins Kaffeehaus und ins Kino. Auch die Teilnahme bei gesellschaftlichen Ereignissen wird gerne wahrgenommen. Regelmäßige Besuche im Wohnhaus erfolgen von Physiotherapeut*innen und Logopäden, um die Ressourcen und Fähigkeiten der Bewohner*innen zu stärken und auch eine Fußpflegerin kommt regelmäßig ins Haus.
Auch Freiwillige sind im Wohnen Braunau aktiv, verbringen Zeit mit den Bewohner*innen – etwa zu einem kleinen Plausch – und unternehmen gemeinsam mit ihnen Freizeitaktivitäten.
Das Expert*innenteam vor Ort
Die Begleitung und Förderung der Bewohner*innen erfolgt durch multiprofessionelle Teams bestehend aus insgesamt 35 Mitarbeiter*innen. Neben der Fachausbildung im Behindertenbereich, über die viele begleitende Mitarbeiter*innen verfügen, arbeiten auch Alten- und Krankenpfleger zur Unterstützung in den Teams.
Zum Team zählt darüber hinaus eine Sektretärin, die für die Bewohner*innen und Mitarbeiter*innen die erste Ansprechpartnerin bei finanziellen Angelegenheit ist und die Einrichtungsleitung im Büro tatkräftig unterstützt. Des Weiteren kümmern sich zwei Reinigungskräfte um Sauberkeit und die Wäsche des Wohnhauses und fünf Springer*innen punkten durch ihre hohe Bereitschaft zur Flexibilität. Sie übernehmen die Vertretung bei Ausfällen durch Krankenstände und decken auch die Urlaube ihrer Kolleg*innen ab. Nicht zuletzt sind Zivildiener im Einsatz, die die Mitarbeiter*innen sowohl im Haushalt als auch bei der Begleitung der Bewohner*innen unterstützen.
Praktikant*innen sind jederzeit herzlich willkommen. Das Team freut sich über die Unterstützung durch Praktikant*innen und behandelt sie als vollwertige Teammitglieder. Die Zusammenarbeit findet auf Augenhöhe statt.
„Obwohl wir eine sehr große Wohngemeinschaft sind, steht der Zusammenhalt bei uns an oberster Stelle. Egal wann, wer, welche Unterstützung benötigt – es wird geholfen“, sagt Leiterin Eva Grahamer. Der Zusammenhalt schließt auch die Zusammenarbeit mit den Angehörigen der Bewohner*innen und den Interessenvertreter mit ein.
Anliegen und Schwerpunkte für die Zukunft
Dem Team im Wohnhaus Braunau ist es ein Anliegen, die Selbstbestimmung der Bewohner*innen in allen Bereichen zu fördern und noch weiter auszubauen. Bereits jetzt entscheiden Sie über den Speiseplan, Freizeitaktivitäten, Wohnraumgestaltung etc. Weiterführend sollen die Bewohner*innen von den Mitarbeiter*innen noch verstärkt dabei unterstützt werden, ihre Wünsche und Bedürfnisse zu äußern und auch umzusetzen. Ansprechpartner für die Wünsche und Anliegen der Bewohner*innen aus den eigenen Reihen ist Haussprecher Stefan Lobentanz.
Da die Bewohner*innen älter werden ist es wichtig, die räumlichen Gegebenheiten anzupassen und die vorhandenen Ressourcen und Fähigkeiten zu stärken. Das Seniorenangebot soll daher ausgebaut werden. Damit gehen auch räumliche Veränderungen und eine Anpassung der Freizeitangebote im Wohnhaus einher.