Lebenshilfe-Arbeitsgruppe Wels feiert 50-jähriges Jubiläum
Die Lebenshilfe-Arbeitsgruppe Wels ist seit 50 Jahren im ehrenamtlichen Einsatz für Menschen mit Beeinträchtigung. Von der ersten Lebenshilfe-Werkstätte in Wels, die 1974 gekauft wurde, bis zur Eröffnung der neuen Werkstätte in der Gabelsbergerstraße im Juni 2024: Die Arbeitsgruppe Wels hat sich für viele Projekte stark gemacht und viel erreicht. Am längsten wurde für den Neubau der zweiten Werkstätte in der Gabelsbergerstraße gekämpft.
„Eltern helfen Eltern – mit diesem Grundgedanken wurde 1974 die Arbeitsgruppe Wels gegründet, anfangs mit großer Unterstützung der Stadt Wels“, erzählt Arbeitsgruppenobmann Johann Hablesreiter. Für ihn ist die Gründung der Arbeitsgruppe vor 50 Jahren der größte Erfolg. „Es ist bemerkenswert, dass sich die Eltern damals getraut haben, diesen Schritt zu tun und sich für Menschen mit Beeinträchtigung stark zu machen.“
Die Liste der Projekte, für die sich die Welser Arbeitsgruppe in den vergangenen fünf Jahrzehnten eingesetzt hat, ist lang: Die erste Tagesheimstätte in Wels, so wurden die Lebenshilfe-Werkstätten früher genannt, öffnete 1974 für sechs Beschäftigte ihre Türen, fünf davon leben heute noch. Für die erste Wohngruppe wurde 1987 eine Wohnung gekauft, die aber aufgrund des steigenden Bedarfs an Wohnplätzen für Menschen mit Beeinträchtigung bald zu klein war.
Leuchtturm-Projekt
In den darauffolgenden Jahrzehnten folgten zahlreiche Umbauten und Erweiterungen der Lebenshilfe-Einrichtungen in Wels. Aktuell betreibt die Lebenshilfe OÖ in Wels zwei Werkstätten sowie im Bereich Wohnen sechs Standorte mit insgesamt 51 voll- und teilbetreuten Wohnplätzen für Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung. Dazu Johann Hablesreiter: „Ein drittes Wohnhaus wäre dringend nötig.“
Ein Leuchtturm-Projekt war 1997 die Neueröffnung der Werkstätte Wels 1 in der Suttnerstraße, in der aktuell 70 Menschen mit intellektueller Beeinträchtigungbeschäftigt sind. Dort wurde auch das 50-jährige Jubiläum der Arbeitsgruppe Wels mit einem großen Fest für Bewohner*innen, Beschäftigte und Mitarbeiter*innen gefeiert.
Danke für ehrenamtliches Engagement
„Die Lebenshilfe OÖ hat sich in den letzten 55 Jahren von einer kleinen Elterninitiative zum größten Träger der Behindertenarbeit mit aktuell über 1.700 Mitarbeiter*innen und mehr als 100 Standorten in ganz Oberösterreich entwickelt. Knapp 2.000 Kinder, Jugendliche, Bewohner*innen und Beschäftigte werden in den Einrichtungen der Lebenshilfe begleitet. Dieses Wachstum wurde wesentlich durch das ehrenamtliche Engagement der regionalen Arbeitsgruppen mitgestaltet – so wie auch von der Arbeitsgruppe Wels. Stellvertretend für alle Bewohner*innen und Beschäftigten in Wels gilt mein spezieller Dank anlässlich ihres 50-jährigen Jubiläums der Arbeitsgruppe Wels mit ihrem Obmann Johann Hablesreiter“, bedankte sich Lebenshilfe-Vizepräsidentin Mag..a Birgit Brunsteiner, für das langjährige und unermüdliche Engagement für Menschen mit Beeinträchtigung in Wels.
Neue Werkstätte mit Shop und Café „verweil.zeit“
Seit ihrer Gründung hatte die Welser Lebenshilfe-Arbeitsgruppe fünf Obmänner, Johann Hablesreiter wurde 2023 zum dritten Mal zum Obmann gewählt. Fragt man ihn nach dem Highlight der umgesetzten Projekte, so nennt er die Eröffnung der neuen Werkstätte auf der Rückseite des Welser Hauptbahnhofes im Juni 2024: „Über zehn Jahre lang haben wir dafür gekämpft.“ Besonders freut er sich über den an die Werkstätte angeschlossenen Shop mit kleinem Café „verweil.zeit“, in dem auch handgefertigte Produkte aus der Lebenshilfe-Werkstätte zum Kauf angeboten werden. „Die 92 Beschäftigten der Lebenshilfe-Werkstätten in Wels produzieren wunderschöne Produkte und für diese gibt es jetzt eine zentral gelegene Verkaufsplattform.“
Wirksame Kraft für Menschen mit Beeinträchtigung
Die Mitglieder der Lebenshilfe-Arbeitsgruppen setzen sich alle ehrenamtlich und unentgeltlich für die Interessen von Menschen mit Beeinträchtigung ein. „Das Team hält zusammen, das ist ein schönes Arbeiten“, sagt Johann Hablesreiter. Dem engagierten Pensionisten sind Menschen mit Beeinträchtigung in seinem Beruf als Haustechniker und Busfahrer in einer Lebenshilfe-Werkstätte ans Herz gewachsen.
Er freut sich über Neuzugänge in der Arbeitsgruppe. „Wir wollen, dass Menschen mit Beeinträchtigung in der Öffentlichkeit gesehen werden und allen vermitteln, was die Lebenshilfe tut. Alle, die dabei mithelfen wollen, sind herzlich willkommen“, wirbt Johann Hablesreiter. Kontakt: Tel.: 0680 3156860 oder E-Mail: johann.hablesreiter@liwest.at.
10.10.2024