Freude über Normalbetrieb in Werkstätten der Lebenshilfe Oberösterreich
Die Lebenshilfe Oberösterreich freut sich über die Wiedereröffnung der Werkstätten. Dazu Geschäftsführer Mag. Gerhard Scheinast: „Ein erster und für unsere Beschäftigten ganz wichtiger Schritt in Richtung Normalität.“ Die Corona-Pandemie hat die Ungleichbehandlung von Menschen mit Beeinträchtigung verschärft. Mit dem Projekt „Lebenszeich(n)en“ lädt die Lebenshilfe Oberösterreich dazu ein, sich wieder auf mehr Miteinander zu besinnen.
Seit 3. Mai ist ein Normalbetrieb in den Einrichtungen nach dem Oö. Chancengleichheitsgesetz (Oö. ChG) wieder erlaubt. Die 29 Werkstätten der Lebenshilfe Oberösterreich werden nun schrittweise wieder vom Not- in den Normalbetrieb zurückkehren. Die Freue darüber ist groß. „Eine Öffnung bedeutet die Garantie, dass die Begleitungsarbeit sich wieder voll nach den spezifischen Bedürfnissen der Bewohner*innen und Beschäftigten richten kann: geistige Anregung durch Arbeit, die sie sich wünschen an dem Ort, der ihnen Wohlbefinden vermittelt; gemeinsam mit Kolleg*innen, die ihnen vertraut sind und ihr psychisches Befinden regenerieren lässt“, fasst Dr.in Barbara Brehmer-Rinderer, agogische Leiterin der Lebenshilfe Oberösterreich zusammen.
Pandemie verschärfte Ungleichbehandlung
Ein Großteil der Menschen mit Beeinträchtigung, die in einer betreuten Wohneinrichtung leben, war seit Beginn des zweiten Lockdowns im November 2020 daheim. Alle Angehörigen, denen es möglich war, wurden ersucht, die Begleitung der Beschäftigten zu Hause zu übernehmen um einen Beitrag zur Eindämmung der Ausbreitung des Corona-Virus zu leisten. Dies bedeutete eine große Belastung für die Angehörigen sowie die Menschen mit Beeinträchtigung. Dazu Mag. Gerhard Scheinast, Geschäftsführer der Lebenshilfe Oberösterreich. „Wir halten die Wiedereröffnungen nun Dank einer hohen Durchimpfungsrate und angesichts der massiven Folgen, die ein weiterer Notbetrieb für die Menschen noch hätte, für verantwortbar.“
Die Pandemie hat die Ungleichbehandlung verschärft. Menschen mit Beeinträchtigung waren und sind stärker von den Maßnahmen betroffen. Durch die häufig eingeschränkte Mobilität waren sie noch stärker als sonst von Isolation betroffen, Besuchs- und Kontaktverbote wurden oft restriktiver gehandhabt als bei anderen Teilen der Bevölkerung. Einige sind aufgrund von Vorerkrankungen einem erhöhten Risiko ausgesetzt, andere haben aufgrund ihrer Beeinträchtigung einen erschwerten Zugang zu wichtigen Informationen.
Gemeinsam ein Zeichen für mehr Miteinander setzen
„Die Corona-Pandemie hat uns auf dem Weg, für Menschen mit Beeinträchtigung einen Platz in der Gesellschaft zu schaffen, zurückgeworfen“, sagt Mag. Gerhard Scheinast. Mit dem ins Leben gerufenen Projekt „Lebenszeich(n)en“ möchte die Lebenshilfe Oberösterreich als größter Träger der Behindertenarbeit in Oberösterreich darauf aufmerksam machen und zu mehr Gemeinschaft und Miteinander aufrufen.
Lebenszeich(n)en ruft alle Oberösterreicher*innen jeglichen Alters dazu auf, ein Bild zum Thema „Gemeinschaft und Miteinander“ zu schaffen und dieses bis spätestens 14. Mai an die Lebenshilfe Oberösterreich zu senden. Jedes rechtzeitig abgegebene Bild wird Teil eines öffentlich ausgestellten Gesamtkunstwerkes an der Linzer Donaulände von 29. Juni bis 8. August. Die Ausstellung ist im Freien und kann mit ausreichend Abstand besichtigt werden.
Informationen zum Projekt Lebenszeich(n)en
Alle − Jung und Alt, Menschen mit und ohne Beeinträchtigung − sind eingeladen, beim Projekt „Lebenszeich(n)en“ mitzumachen. Die Lebenshilfe Oberösterreich lädt dazu ein, bis spätestens 14. Mai ein Werk zum Thema „Miteinander und Gemeinschaft“ zu schaffen und dieses an die Lebenshilfe Oberösterreich zu senden. Jedes rechtzeitig eingereichte Bild wird Teil eines öffentlich ausgestellten Gesamtkunstwerkes an der Linzer Donaulände von 29. Juni bis 8. August.
Bei der Schaffung des Bildes sind alle Techniken erlaubt: Egal ob mit Farb- oder Filzstiften, Wasserfarben, Acryl, etc., es kann gemalt, gezeichnet oder gebastelt werden. Die einzige Bedingung: Es muss ein Blatt A4-Papier sein und das Werk darf nicht zu dick werden – das Bild muss scannbar sein. Die Bilder können an die Lebenshilfe Oberösterreich Landesleitung/Dürnauer-Straße 94/4840 Vöcklabruck geschickt oder an einem der über 100 Standorte der Lebenshilfe Oberösterreich abgegeben werden. Bei der Ausstellung werden die einzelnen Werke anonym präsentiert. Die Originalwerke können bei Kennzeichnung auf der Rückseite in Linz wieder abgeholt werden.
Lebenszeich(n)en ist auch ein tolles Projekt für Kindergärten, Schulen und andere Einrichtungen. Nun werden die Bilder gemeinsam gestaltet und in den letzten beiden Schulwochen können die Werke bei einem Ausflug nach Linz an der Donaulände besichtigt werden.
Alle Infos zum Projekt: www.ooe.lebenshilfe.org/lebenszeichnen
5.5.2021