Spatenstich für neue Wohnplätze der Lebenshilfe OÖ im Wohnbauprojekt in St. Georgen

Die Welser Heimstätte und die Lebenshilfe Oberösterreich feierten den Spatenstich für den zweiten Bauabschnitt des neuen Wohnbauprojekts in St. Georgen im Attergau in der Khevenhüllergasse. Auf dem knapp 11.000 Quadratmeter großen Baufeld werden bis 2027 insgesamt 72 Mietwohnungen und 22 neue Wohnplätze für Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung geschaffen. 

In St. Georgen im Attergau wurde mit Vertreter:innen der Politik, der Gemeinde, der Baufirma Gerstl, der Welser Heimstätte und der Lebenshilfe Oberösterreich der Spatenstich für den zweiten Bauabschnitt für das Wohnbauprojekt in der Khevenhüllergasse gefeiert. Die Welser Heimstätte errichtet auf dem rund 10.800 Quadratmeter großen Baufeld in St. Georgen insgesamt 72 Mietwohnungen sowie zwei von der Lebenshilfe OÖ begleitete Wohneinrichtungen für Menschen mit Beeinträchtigung. Landeshauptmann-Stv. und Wohnbaureferent des Landes OÖ Dr. Manfred Haimbuchner bei der Spatenstichfeier: „Mit dem Bau dieser neuen Wohneinheiten setzen wir einen wichtigen Schritt für leistbares und lebenswertes Wohnen in unserer Region. Besonders freut es mich, dass ein Teil der Wohnungen barrierefrei gestaltet ist und damit Menschen mit Beeinträchtigungen ein selbstbestimmtes Leben ermöglichen. Dieses Projekt steht beispielhaft für die soziale und gerechte Wohnbaupolitik in Oberösterreich.“

Soziallandesrat Dr. Christian Dörfel zu den neuen Wohnplätzen für Menschen mit Beeinträchtigung: „Mir ist ganz wichtig, dass Menschen mit Beeinträchtigung in Oberösterreich ein Leben in Würde und mit bestmöglicher Versorgung führen können. Mit dem Ausbauprogramm Wohnen bauen wir daher die Wohnplätze jährlich aus, allein heuer schaffen wir 140 Wohnplätze für Menschen mit Beeinträchtigung. Ich bedanke mich bei der Lebenshilfe für die gemeinsame Umsetzung, denn mit passgenauen Wohnformen geben wir auch den Familien Sicherheit, dass ihre Angehörigen in Zukunft gut aufgehoben sind.“

Zentrumsnah

Die Lebenshilfe Oberösterreich hat lange in der Gegend nach einem passenden Platz für die dringend benötigten Wohnplätze für Menschen mit Beeinträchtigung gesucht. „Wir sind sehr froh, dass sich das wunderschöne, zentral gelegene Grundstück in St. Georgen durchgesetzt hat“, sagte Lebenshilfe-Vizepräsident Ing. Fröschl beim Spatenstich. Der Angehörigenverein Lebenshilfe OÖ setzt sich seit seiner Gründung vor 56 Jahren mit aller Kraft dafür ein, dass Menschen mit Beeinträchtigung ein selbstbestimmtes Leben führen können. Dazu gehört ein eigenes Zuhause. 

Ziel des Vereins Lebenshilfe OÖ ist, dass jeder Mensch mit Beeinträchtigung spätestens bis zu seinem 40. Geburtstag einen eigenen Wohnplatz haben soll: „Mit den 22 neuen Wohnplätzen in St. Georgen kommen wir diesem Ziel wieder ein Stück näher.“ Ing. Fröschl bedankte sich besonders bei den Mitgliedern der Lebenshilfe-Arbeitsgruppe St. Georgen mit Obfrau Ernestine Rosenkranz für ihren persönlichen Einsatz für die neuen Wohnplätze und auch beim Land Oberösterreich für das Ausbauprogramm Wohnen. 

30 neue Arbeitsplätze in der Betreuung

In St. Georgen entsteht ein Wohnhaus der Lebenshilfe OÖ mit zwei vollbetreuten Wohngruppen für 15 Bewohner:innen und einem Kurzzeitwohnplatz und begleitetes Wohnen für sechs Personen. Es wird dafür ein rund 30-köpfiges Mitarbeiterteam geben. In den Wohneinrichtungen gilt das Motto „So frei und selbstständig wie möglich und so viel Unterstützung wie notwendig”. Dazu Lebenshilfe-Geschäftsführer Mag. Gerhard Scheinast: „Das begleitete Wohnen ist ein tolles Angebot, das die Entwicklung und Selbstständigkeit von Menschen mit Beeinträchtigung fördert.“ Die sechs Bewohner:innen im begleiteten Wohnen leben in einer Wohngemeinschaft, in der – anders als im vollbetreuten Wohnhaus – nicht rund um die Uhr eine Betreuung vor Ort ist. 

Teilhabe in der Gemeinde

Die Eingliederung der Lebenshilfe-Wohnplätze in St. Georgen in das große Wohnbauprojekt und die zentrale Ortslage ermöglichen tolle Chancen für die Teilhabe. „In der Gesellschaft gibt es leider immer noch Berührungsängste im Umgang mit Menschen mit Beeinträchtigung“, sagt Geschäftsführer Mag. Scheinast und hofft, dass diese mit diesem Wohnprojekt weiter abgebaut werden können. „Wir wollen als Lebenshilfe keinen besonderen Status. Unsere Bewohner:innen wollen als neue Bürger:innen zur St. Georgener Bevölkerung normal dazugehören und wir hoffen jetzt schon, dass sie gut aufgenommen werden.“

Fertigstellung 2027

Bei der Spatenstichfeier waren weiters unter anderem die Bundesrätin und Vöcklabrucker Bezirkssprecherin der Grünen Claudia Hauschildt-Buschberger, der Bürgermeister Friedrich Mayr-Melnhof BSc und der Vorstandsvorsitzende Mag. Jörg Teufelberger von der Welser Heimstätte dabei. 

Die Wohnplätze der Lebenshilfe OÖ werden im zweiten Bauabschnitt mit geplanter Fertigstellung im Jahr 2027 errichtet. Die Errichtungskosten für das Wohnbauprojekt betragen gesamt rund 16,8 Mio. Euro und werden von der Wohnbauförderung Land OÖ mit 8,1 Mio. gefördert. Zusätzliche Förderung kommt von der Sozialabteilung Land OÖ von 1,7 Mio. Euro inkl. der Einrichtung für die Wohnplätze der Lebenshilfe OÖ.