Angebote für Entwicklung und Teilhabe

Tanz- und Hundetraining. Gesprächstherapie und Lernstunden. Die Lebenshilfe-Werkstätten bieten im Bereich Tages- und Entwicklungsorientierung eine breite Palette an Aktivitäten. eine kleine Auswahl.

Bildungsangebote

In der Werkstätte Regau steht in den meisten Gruppen die Arbeitsorientierung im Vordergrund. Dabei bleibt oft wenig Zeit für Weiterbildung und daher gibt es als Zusatzangebot “Bildung”. Die beiden Mitarbeiter:innen Bettina Willibald, eine ausgebildete Volkschullehrerin, und Alois Wachter-Heimweg gestalten dabei jeweils wöchentlich einen Tag mit handwerklichen, kulturellen und lebenspraktischen Lernangeboten. Diese richten sich nach den Interessen der Beschäftigten: Es wird etwa gemeinsam für den Mopedführerschein gelernt, Arbeitssicherheit vermittelt, Öffi-Training durchgeführt oder gemeinsam lesen, rechnen und schreiben geübt.

In der Werkstätte St. Georgen/Gusen unterstützt die pensionierte Lehrerin Aloisia Untersteiner alle zwei Wochen die Beschäftigten beim Training die Grundkompetenzen Lesen, Schreiben, Rechnen. Sie sind entscheidend für ein möglichst selbstständiges Leben. Viele Menschen mit Beeinträchtigung haben im Alltag weniger Übungsmöglichkeiten, und durch das frühere Altern kann es zu einem Abbau dieser Fähigkeiten kommen.

Teilhabe bei Integrativer Beschäftigung

Es soll auch Menschen mit höherem Unterstützungsbedarf die Teilhabe am Arbeitsmarkt ermöglicht werden. Dafür ist die Lebenshilfe immer auf der Suche nach Kooperationspartnern, die eine Teilhabe bei einer Integrativen Beschäftigung ermöglichen. Landwirtin Jara Schweiger in Gebertsham in Lochen am See ermöglicht dies für Beschäftigte der Werkstätte Mattighofen. “Jaras Anliegen ist es, Menschen mit Beeinträchtigung und erhöhtem Förderbedarf einen Arbeitsplatz im Sinne der Teilhabe zu bieten”, bedankt sich Mitarbeiterin Monika Tiefenthaler für diese tolle Gelegenheit. Die Beschäftigten lieben die Mitarbeit. Nach der Karenz von der Landwirtin soll die Zusammenarbeit 2026 fortgesetzt werden.

Angebote zur psychischen Gesundheit

Es gibt eine Reihe von Angeboten zur psychischen Gesundheit, wie etwa tiergeschützte Therapien oder die Möglichkeit für regelmäßige Gespräche mit einer externen psychosozialen Beraterin. Die Gesprächstherapeutin Verena Riske besucht alle zwei Wochen die Werkstätten in Eggerding und Münzkirchen und spricht mit den Beschäftigten in Einzel- und Gruppensettings. „Manche Themen spricht man mit jemandem Außenstehenden einfach leichter an“, sagt Johannes Sacherl, Mitarbeiter in der Werkstätte Eggerding.

In der Werkstätte Niederneukirchen kommt Hundetrainer Manuel Matijevac einmal im Monat mit seinem Berner Sennenhund Charly und Mia zu Georg Forster. Der ehemalige Werkstättenmitarbeiter und der Beschäftigte gehen mit den Hunden spazieren.

Hilfsmittel der Unterstützen Kommunikation

In der Werkstätte Perg gibt es mit dem MEMO-Tagesplaner eine digitale Zeit- und Orientierungshilfe. Es werden die gesamten Termine, wie etwa Abwesenheiten von Beschäftigten oder Mitarbeiter:innen, Geburtstage oder der Speiseplan angezeigt. Weiters können Fotos in der Galerie gespeichert werden. Dazu Mitarbeiterin Jenny Fastl: „Wenn wir Vereinbarungen treffen, schlagen wir darauf ein und machen ein Selfie.“

Im angeschlossenen Café Perle & Shop in der Werkstätte gibt es einen zusätzlichen digitalen Planer, der die Aufgaben für diesen Bereich anzeigt. Die digitalen Hilfsmittel sind in Einfacher Sprache und mit Piktogrammen ausgestattet und so auch für Menschen, die nicht lesen oder schreiben können, gut bedienbar: „Unsere Beschäftigten können jederzeit darauf zugreifen und bekommen damit mehr Selbstständigkeit

Tanz- und Hula-Hoop-Training

In der Werkstätte Linz 2 Salzburgerstraße können Beschäftigte mit einem orientalischen Verein Bauchtanzen und es wird ein Hula-Hoop-Training für körperliche und mentale Fitness angeboten.

Mitarbeiterin Nicole Stadlbauer, mit Ausbildung zur Hoop-Fitnesstrainerin, schwingt zwei Mal pro Woche mit Beschäftigten die Reifen. Ein Ergebnis davon: Eine Beschäftigte, die zuvor häufig gestürzt ist, hat durch das Training Stabilität und Sicherheit gewonnen.

Weiter­bildungs­programm

Das 2020 gestartete Angebot zur Weiterbildung für Beschäftigte und Bewohner:innen der Lebenshilfe Oberösterreich wird seither kontinuierlich ausgebaut. 2025 gibt es etwa Kurse über Sexualität und Verhütung, den Umgang mit dem Smartphone oder politische Grundbildung. Highlights: Rundgang in der KZ-Gedenkstätte Mauthausen in Begleitung von dafür ausgebildeten Beschäftigten und einem Mitarbeiter. Die Zukunftsgespräche, eine seit über 20 Jahren stattfindende große Tagung für Menschen mit Beeinträchtigung, finden heuer am 13. Mai zum Thema „Zukunft Arbeit“ mit vielen externen Referent:innen statt.

10.6.2025