Eröffnung des neuen Lebenshilfe-Wohnhauses in Wels

Knapp zwei Jahre nach dem Spatenstich wurde das neue Lebenshilfe-Wohnhaus Wels unter Anwesenheit von Landeshauptmann-Stv. Mag.a Christine Haberlander und Sozial-Landesrätin Birgit Gerstorfer im kleinen Rahmen eröffnet. Im neuen Wohnhaus in der Friedhofstraße werden 15 Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung dauerhaft begleitet und es steht ein Kurzzeitwohnplatz zur Verfügung.

Kein anderes Bundesland stellt mit rund 4.500 Betreuungsplätzen für Menschen mit Beeinträchtigung mehr zur Verfügung, als Oberösterreich. Dennoch haben wir noch immer lange Wartelisten, daher freuen mich Eröffnungen wie diese ganz besonders. Selbstverständlich setzte ich mich weiterhin mit aller Kraft dafür ein, dass der Ausbau weitergeht und bis Ende 2021 alle geplanten 419 Wohnplätze für Menschen mit Beeinträchtigung geschaffen werden“, sagte Sozial-Landesrätin Birgit Gerstorfer.

Mitarbeiter*innen sowie Bewohner*innen haben schon lange auf den Neubau des Wohnhauses in Wels gewartet. „Der Bau war seit mehr als zehn Jahren im Gespräch“, freute sich Silvia Fink, Leiterin des Wohnhauses Wels, über den erfolgreichen Abschluss des Projektes. Das neue Wohnhaus besteht aus zwei miteinander verbundenen Häusern. Es beherbergt die zwölf Bewohner*innen des alten Wohnhauses in der Gabelsbergerstraße. Drei weitere Wohnplätze sowie ein Kurzzeitwohnplatz, der nun längerfristig von einem Bewohner genutzt wird, bis er einen fixen Wohnplatz bekommt, sind zusätzlich entstanden. Denn der Bedarf an Wohnraum für Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung ist groß.

Höherer Komfort und Lebensqualität

Wir leben in einer Zeit, in der die Erwartungen immer höher geschraubt werden. Größer, schneller, höher lautet das Motto. Manche Menschen in unserer Gesellschaft können mit diesem Tempo jedoch nicht mithalten. Diesen Menschen gegenüber tragen wir Verantwortung, ihnen muss die Gesellschaft helfen. Die Lebenshilfe Oberösterreich hat sich in den mehr als fünf Jahrzehnten ihres Bestehens als aktive Interessenvertretung für alle Menschen mit Beeinträchtigung entwickelt“, sagte Gesundheitsreferentin LH-Stellvertreterin Mag.a Christine Haberlander über die wichtige Arbeit der Lebenshilfe OÖ.

Auf die Frage nach den Verbesserungen im neuen Wohnhaus für die Bewohner*innen und Mitarbeiter*innen muss Wohnhaus-Leiterin Fink nicht überlegen: „Alles! Im alten Haus hatten die Bewohner*innen nur sehr kleine Zimmer mit Gemeinschaftsdusche und WC am Gang. Jetzt hat jeder ein schönes, helles, geräumiges Zimmer mit eigenem Badezimmer.“ Bisher gab es nur eine Badewanne, nun bringt ein Pflegebad deutlich mehr Komfort und Lebensqualität. Die beiden Wohngruppen haben jeweils von ihrem Gemeinschaftsbereich aus einen Zugang auf eine Terrasse und einen großzügigen Garten. 15 Mitarbeiter*innen begleiten die Bewohner*innen, zwei Stellen sind aktuell noch ausgeschrieben: „Wir sind noch auf der Suche nach einer/n Springer*in sowie einer/m Diplom-Gesundheits- und Krankenpfleger*in“.

Neue Werkstätte in Wels in Planung

Der Neubau entstand rund 500 Meter vom ehemaligen Wohnhaus in der Gabelsbergerstraße entfernt an der Stelle der ehemaligen Lebenshilfe-Werkstätte. Durch die unmittelbare Nähe zum bisherigen Standort bleiben bisherige soziale Strukturen und Kontakte erhalten. Ein Tausch der Bauplätze für Wohnheim und Werkstätte war notwendig, weil die aktuelle Gesetzeslage bei Wohnbauten einen Abstand von 100 Meter zum Industriepark fordert und dieser am alten Standort nicht mehr gegeben war. Am Standort vom ehemaligen Wohnhaus soll eine neue Werkstätte gebaut werden, die Planungen dafür laufen. Die Gesamtinvestitionskosten für das neue Wohnhaus, die vom Land OÖ, Abteilung Sozialesübernommen wurden, liegen bei 1,57 Millionen Euro.

Die Lebenshilfe OÖ hat in Wels ein weiteres Wohnhaus mit 20 Bewohner*innen in der Gabelsbergerstraße, 15 weitere Bewohner*innen leben in vier teilbetreuten Wohngruppen.

23.9.2020