Lebenshilfe-Athlet*innen sehr erfolgreich bei Special Olympics Sommerspiele 2022
Die Lebenshilfe OÖ-Athlet*innen waren bei den Special Olympics Sommerspiele 2022 im Burgenland wieder sehr erfolgreich auf Medaillenjagd. Die über 120 Athlet*innen aus verschiedenen Einrichtungen aus ganz OÖ kamen mit fast 100 Medaillen sowie acht Staats- und sechs Vize-Staatsmeister-Titel und vielen tollen Erinnerungen für die Ewigkeit nach Hause.
Über 120 Sportler*innen der Lebenshilfe Oberösterreich gingen in den Sportarten Schwimmen, Leichtathletik, Boccia, Reiten, Fußball, Stocksport, Powerlifting (Gewichtheben), Radfahren, Tischtennis, Tennis, Tanzen und MATP (eine Sportart für Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf, bei der zehn Stationen bewältigt werden müssen) bei den Special Olympics Sommerspielen im Burgenland an den Start und errangen dabei fast 100 Medaillen (30x Gold, 27x Silber, 35x Bronze) sowie acht Staats- und sechs Vize-Staatsmeister-Titel. Es waren Athlet*innen aus den Lebenshilfe-Einrichtungen in Grein, Perg, Freistadt, Vöcklamarkt, Regau, St. Florian, Steyr, Weyer, Braunau und der größten Delegation der Lebenshilfe OÖ aus Ried im Innkreis dabei.
Voller Emotionen
Die Sportler*innen hatten lange Tage im Burgenland und die Hitze sorgte für zusätzliche Anstrengung, aber alle waren mit voller Motivation und Begeisterung dabei und haben großartige Leistungen erbracht. „Es war extrem heiß, wir hatten weite Fahrtwege zurückzulegen von der Unterkunft bis zu den Sportstätten und sind alle müde – aber unglaublich stolz“, resümiert Günther Wizany, Trainer in der Lebenshilfe-Werkstätte Grein. „Und glücklich“, fügt Gabi Lengauer, die gemeinsam mit Gottfried Alberndorfer die Boccia-Mannschaft der Lebenshilfe-Werkstätte Freistadt trainiert und bei den Special Olympics begleitet hat, hinzu. Eva Mader, die die Radsportler*innen vom Lebenshilfe-Wohnhaus Weyer, trainiert fasst zusammen: „Heiß, anstrengend und voller Emotionen.“
Die Erfolge wurden natürlich ausgiebig gefeiert, etwa bei einem Lagerfeuer mit ebenfalls in der Unterkunft untergebrachten Athlet*innen anderer oberösterreichischer Lebenshilfe-Einrichtungen und dabei wurden neue Bekanntschaften geschlossen. Sportler*innen und Trainer*innen sind sich einig: „Die Stimmung bei den Special Olympics Sommerspielen war großartig.“ Trainerin Sabine Kukla aus Perg bringt es auf den Punkt. „Es war perfekt! Unsere Spieler haben gekämpft und alles gegeben. Bei der Siegerehrung sind sogar Tränen geflossen.“
Über sich hinaus gewachsen
Für die routinierten Special Olympics Athlet*innen der Werkstätte Vöcklamarkt sind Medaillen schon beinahe selbstverständlich, doch diesmal wuchsen sie über sich hinaus. So gelang es etwa Schwimmerin Martina Zoister zum ersten Mal nach 20 Jahren Training einen Schlusssprint hinzulegen und so eine Goldmedaille zu erkämpfen. Ebenso errang Leopold Hollerweger über 50 Meter Freistil die Goldmedaille – eine ganze besondere Leistung für ihn: Er war sein erster Antritt bei einer Schwimmdisziplin ohne Schwimmhilfe. Zum ersten Mal in der 22-jährigen Geschichte des Schwimmteams „Brücken bauen“ der Lebenshilfe-Werkstätte erzielten alle eine Medaille im Staffelbewerb. Auch bei den Einzelwertungen glänzten die Schwimmer*innen der Lebenshilfe. „Es ging wirklich um Zehntel- und Hundertstelsekunden in den Bewerben und wir wurden so toll angefeuert, dass der Ehrgeiz so richtig erwacht ist“, berichtet Trainerin Lioba Zimansky. Auch für MATP-Athletin Bernadette Hemetsberger gibt’s viel Lob von ihrem Trainer Stefan Spießberger: „Sie wird von Jahr zu Jahr immer schneller und überholt mit ihrem Rollator mittlerweile Fußgänger.“
Neben den Medaillen sind die Athlet*innen mit vielen Erinnerungen retour von den Special Olympics Sommerspielen 2022 gekommen. Darunter Daniel Pangerl vom Lebenshilfe-Wohnhaus Weyer: Er machte sich im Burgenland rasch einen Namen. Während andere besonders rasch in die Pedale traten, um Medaillen zu erzielen, war es ihm wichtiger alle Zuseher*innen mit einem Klingeln seines Fahrrades zu begrüßen. „Daniel hat die Atmosphäre so sehr genossen, dass er extra langsam gefahren ist um die Stimmung voll auszukosten“, verrät Trainerin Eva Mader. Seine Bronzemedaille zählte für ihn weniger als der Sieg seiner Kollegin Petra Hintinger, der er laut zujubelte und sich mit ihr freute.
Über die Special Olympics Sommerspiele 2022 im Burgenland
Special Olympics ist die weltweit größte Organisation für Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung und bietet 4,5 Millionen Athlet*innen in knapp 190 Ländern sowohl Training als auch sportliche Wettkämpfe. Nationale Spiele werden immer abwechselnd im Zweijahres-Rhythmus ausgetragen (Winter/Sommer). Bei den 8. Nationalen Special Olympics Sommerspiele 2022 waren rund 1.800 Sportler*innen, 800 Volunteers und 600 Trainer*innen aus ganz Österreich dabei und es haben auch einige kleinere internationale Delegationen teilgenommen. An vier Bewerbstagen wurden 15 Sportarten ausgetragen: Boccia, Bowling, Fußball, Golf, Judo, Leichtathletik, Powerlifting (Gewichtheben), Radsport, Reiten, Schwimmen, Stocksport, Tanzsport, Tennis, Tischtennis und MATP (Motor Activity Training Program - Sportprogramm für Menschen mit hohem bzw. höchstem Förderbedarf). Zusätzlich wurden den Besten in jeder Sportart der Titel „Österreichischer Meister“ verliehen. Von der Lebenshilfe Oberösterreich errangen über 120 Sportler*innen in elf Sportarten knapp 100 Medaillen (30x Gold, 27 x Silber, 35x Bronze) und acht Staatsmeister- sowie sechs Vize-Staatsmeister-Titel. Die nächsten Nationalen Winterspiele werden 2024 in Graz und einem zweiten Austragungsort in der Obersteiermark abgehalten.
5.7.2019