Medaillenjubel für Special Olympics-Athlet*innen aus dem Bezirk Vöcklabruck

17 Athlet*innen der Lebenshilfe Oberösterreich aus den Werkstätten Vöcklamarkt und Regau holten bei den Special Olympics Sommerspielen im Burgenland insgesamt 26 Medaillen. „Die Leistungen waren unfassbar gut“, freuen sich die Trainer*innen.

Die Schwimmer*innen aus der Lebenshilfe-Werksätte Vöcklamarkt holten sieben Gold-, acht Silber- und fünf Bronzemedaillen sowie zwei Vize-Staatsmeister-Titel. Die MATP Athlet*innen (Motor Activity Training Program - Sportprogramm für Menschen mit hohem bzw. höchstem Förderbedarf) erzielten eine Silber- und drei Bronzemedaillen. Den Medaillenspiegel komplettiert Dominik Altmann aus der Werkstätte Regau, der eine Silber- und eine Goldmedaille im Tennis holte. Gleichzeitig wurden die Ergebnisse als Staatsmeisterschaft gewertet, Altmann ist daher nun auch doppelter Staatsmeister.

Medaillen sind für die routinierten Special Olympics Athlet*innen der Werkstätte Vöcklamarkt ja schon beinahe selbstverständlich, doch diesmal wuchsen sie über sich hinaus. So gelang es etwa Schwimmerin Martina Zoister zum ersten Mal nach 20 Jahren Training einen Schlusssprint hinzulegen und so eine Goldmedaille zu erkämpfen. Ebenso errang Leopold Hollerweger über 50 Meter Freistil die Goldmedaille – eine ganze besondere Leistung für ihn: Er war sein erster Antritt bei einer Schwimmdisziplin ohne Schwimmhilfe. Auch für MATP-Athletin Bernadette Hemetsberger gibt’s viel Lob von ihrem Trainer Stefan Spießberger: „Sie wird von Jahr zu Jahr immer schneller und überholt mit ihrem Rollator mittlerweile Fußgänger.“

Große Emotionen

Zum ersten Mal in der 22-jährigen Geschichte des Schwimmteams „Brücken bauen“ der Lebenshilfe-Werkstätte erzielten alle eine Medaille im Staffelbewerb. Auch bei den Einzelwertungen glänzten die Schwimmer*innen der Lebenshilfe. „Es ging wirklich um Zehntel- und Hundertstelsekunden in den Bewerben und wir wurden so toll angefeuert, dass der Ehrgeiz so richtig erwacht ist“, berichtet Trainerin Lioba Zimansky.

Auch bei den MATP Athlet*innen holte jede*r Teilnehmer*in der Lebenshilfe-Werkstätte Vöcklamarkt eine Medaille – auch wenn es manchmal nur die hölzerne Variante für die Plätze ab 4 war. „Jeder freut sich über dieses Andenken an die Bewerbe“, sagt Stefan Spießberger. Schließlich heißt es bei Special Olympics: „Lass mich gewinnen. Und wenn ich nicht gewinnen kann, dann lasst es mich mutig versuchen.“

Über die Special Olympics Sommerspiele 2022 im Burgenland

Special Olympics ist die weltweit größte Organisation für Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung und bietet 4,5 Millionen Athlet*innen in knapp 190 Ländern sowohl Training als auch sportliche Wettkämpfe. Nationale Spiele werden immer abwechselnd im Zweijahres-Rhythmus ausgetragen (Winter/Sommer). Bei den 8. Nationalen Special Olympics Sommerspiele 2022 waren rund 1.800 Sportler*innen, 800 Volunteers und 600 Trainer*innen aus ganz Österreich dabei und es haben auch einige kleinere internationale Delegationen teilgenommen. An vier Bewerbstagen wurden 15 Sportarten ausgetragen: Boccia, Bowling, Fußball, Golf, Judo, Leichtathletik, Powerlifting (Gewichtheben), Radsport, Reiten, Schwimmen, Stocksport, Tanzsport, Tennis, Tischtennis und MATP (Motor Activity Training Program - Sportprogramm für Menschen mit hohem bzw. höchstem Förderbedarf). Zusätzlich wurden den Besten in jeder Sportart der Titel „Österreichischer Meister“ verliehen. Von der Lebenshilfe Oberösterreich errangen über 120 Sportler*innen in elf Sportarten knapp 100 Medaillen (30x Gold, 27 x Silber, 35x Bronze) und acht Staatsmeister- sowie sechs Vize-Staatsmeister-Titel. Die nächsten Nationalen Winterspiele werden 2024 in Graz und einem zweiten Austragungsort in der Obersteiermark abgehalten.

4.7.2022